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15.10.2021
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Skills Labs: Übung macht den Physician Assistant

Es fehlt Zeit. Ob in Arztpraxen, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Zwischen Diagnose, Dokumentation und Behandlung bleiben medizinischen Fachkräften häufig zu wenige Momente für den Menschen, sprich für die Patientin oder den Patienten. Diese Lücke können Physician Assistants schließen. Mehr noch: Das Zusammenspiel zwischen Ärzt:innen und Pflegenden auch in Stresssituationen optimieren. Damit Mitarbeitende und Patient:innen davon profitieren, trainieren angehende Physician Assistants der EU|FH mit Schauspieler:innen Alltagssituationen wie Erstgespräch und Untersuchung. In sogenannten Skills Labs am Campus Rheine absolvieren Studierende ihre Praxiskurse.

von Kevin Berg

EUFH Magazin Physician Assistance Skills Lab EUFH Magazin Physician Assistance Skills Lab

1. Die Theorie

Nervosität breitet sich unter den Studierenden aus. Anamnese, Abhören und Abtasten stehen auf dem Lehrplan. Hautnah am Menschen. Später medizinischer Alltag eines Physician Assistant. Für die Studierenden noch ungewohntes Terrain. In Skills Labs lernen und proben sie vom ersten Semester an Kommunikation und medizinische Praxis. Das stärkt Kompetenz, Selbstbewusstsein und Stressresistenz. Erfahrene Dozentinnen und Dozenten instruieren die Studierenden und berichten aus dem Berufsalltag.

Was ist ein Skills Lab?
Vom ersten bis fünften Semester sammeln Studierende der EU|FH praktische Erfahrungen in verschiedenen Skills Labs. Dozent:innen vermitteln fach- und fallspezifische Behandlungsmethoden, die Lernende in alltäglichen Situationen mit Schauspieler:innen als Patient:innen nachstellen. So üben Studierende gängige Praktiken und entwickeln Routinen, beispielsweise in Diagnostik, Therapie, Anästhesie, Schmerzmanagement und Palliativmedizin. Sie trainieren individuelles und interdisziplinäres Notfallmanagement. Eine optimale Vorbereitung auf ihren Berufsalltag.

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2. Die Anamnese

Die erste Patientin. Der erste Patient. Mit Schauspieler:innen simulieren Studierende ein Vorgespräch im Skills Lab „Vorbereitende Anamnese und Untersuchungstechniken“. Jede:r Patient:in, der:die, eine Praxis oder ein Krankenhaus betritt, durchläuft eine Anamnese, also ein medizinisches Vorgespräch. Warum benötigt sie oder er medizinische Hilfe? Wo sitzt der Schmerz? Welche Symptome fallen auf? Ein Physician Assistant muss auf unterschiedlichste Charaktere mit individuellen Befindlichkeiten und Bedürfnissen eingehen, mit Empathie und professioneller Distanz. Das Training gibt Sicherheit.

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3. Die Untersuchung

Ein Schock. Die untersuchte Person krümmt sich vor plötzlichen Schmerzen, verliert gar das Bewusstsein. Auf solche Notsituationen bereitet das Skills Lab angehende Physician Assistants genauso vor wie auf Alltäglichkeiten, beispielsweise Abhören und Abtasten. Schlechte Laune oder Schmerzen. Leichte Schwäche oder schwere Verdachtsfälle. Patient:innen verhalten sich nicht immer nach Lehrbuch. Studierende lernen, mit den unterschiedlichsten Untersuchungen professionell umzugehen. Und die schauspielenden Patient:innen geben direkt Rückmeldung.

4. Die Diagnose

Nun sortieren die angehenden Physician Assistants ihre Informationen aus Anamnese und Untersuchung. Worauf lassen die Symptome schließen? Wie dringend ist eine weitere Behandlung? Welche Informationen sind für eine Diagnose besonders wichtig? Ihre Einschätzung hilft der Ärztin oder dem Arzt, rascher und gezielter auf den:die Patient:in einzugehen, eine Diagnose zu stellen und weitere Behandlungsschritte festzulegen.

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5. Der Alltag

Üben. Üben. Üben. Die Skills Labs geben Studierenden Raum, den alltäglichen Umgang mit Hilfesuchenden zu trainieren. Ohne Zeitdruck üben die Lernenden immer wieder mit den Schauspiel-Patient:innen. Spätestens, wenn die Studierenden bei ihren Partnerunternehmen arbeiten, wenden sie das Gelernte an. So wachsen sie während des Studiums in ihre zukünftige Rolle hinein, entwickeln Routinen und können direkt nach dem Abschluss in den medizinischen Alltag starten.

 

Bildnachweise:
© EU|FH

 

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